Die Sonne scheint über dem Tempelhofer Feld, als sich am Samstag über 200 Radfahrerinnen und Radfahrer versammeln. Sie alle verbindet ein Ziel: Kindern mit Herzerkrankungen zu helfen. Die fünfte «Herzfahrt» des Vereins «Kinderherzen retten» brachte Berlinerinnen und Berliner zusammen, die gemeinsam in die Pedale traten und dabei Spenden in Höhe von 35.000 Euro sammelten.
Was vor fünf Jahren als kleine Initiative begann, hat sich zu einem beeindruckenden Event entwickelt. «Wir hätten nie gedacht, dass so viele Menschen mitmachen würden», erzählt Initiatorin Sabine Weber, während sie zwischen den Teilnehmenden herumgeht. Die Grundidee ist einfach: Für jeden gefahrenen Kilometer spenden Unternehmen und Privatpersonen einen festgelegten Betrag.
Die Stimmung ist ausgelassen, aber der Hintergrund ernst. In Deutschland kommen jährlich etwa 7.500 Kinder mit einem Herzfehler zur Welt. Viele benötigen mehrere Operationen und lebenslange medizinische Betreuung. Die gesammelten Gelder fließen direkt in die Kinderkardiologie des Deutschen Herzzentrums Berlin.
«Diese Unterstützung bedeutet für uns die Möglichkeit, innovative Behandlungsmethoden zu entwickeln», erklärt Prof. Dr. Meisel vom Deutschen Herzzentrum. Besonders berührend sind die Geschichten der Familien vor Ort. Die kleine Emma, 7 Jahre alt und selbst Herzpatientin, fährt heute ihre ersten Runden mit dem Fahrrad. Ihre Mutter hat Tränen in den Augen.
Als Reporterin habe ich in Hamburg viele Benefizveranstaltungen erlebt, aber selten eine mit so viel Herzblut organisierte wie diese. Die Mischung aus Sportbegeisterung und Hilfsbereitschaft schafft eine besondere Atmosphäre.
Für nächstes Jahr plant der Verein bereits eine größere Route durch Brandenburg. Die Botschaft der Teilnehmenden ist klar: Gemeinsam bewegen wir nicht nur Fahrräder, sondern auch etwas im Leben der kleinen Patienten. Und wie ein älterer Teilnehmer so treffend sagte: «Radfahren kann jeder – aber zusammen radeln und dabei helfen, das hat Stil.»