In Berlin hat der Countdown für ein außergewöhnliches Jubiläum begonnen. Die Hauptstadt plant zum 35. Jahrestag des Mauerfalls eine «Berlin Freedom Week» im November 2024. Mit einem vielfältigen Programm sollen nicht nur die Ereignisse vom 9. November 1989 gewürdigt werden, sondern auch heutige Freiheitsbewegungen weltweit in den Blick genommen werden.
Rund 200 Veranstaltungen sind nach Angaben der Kulturprojekte Berlin geplant, wie ich gestern bei der Pressekonferenz im Roten Rathaus erfahren habe. Die Veranstaltungen werden vom 4. bis 10. November stattfinden. «Wir wollen die historische Bedeutung des Mauerfalls mit aktuellen Themen der Freiheit verbinden», erklärte Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner. Das Budget liegt bei rund 3,5 Millionen Euro.
Besonders beeindruckt hat mich die Ankündigung einer 15 Kilometer langen Lichtinstallation. Sie wird den ehemaligen Grenzverlauf zwischen Ost- und West-Berlin nachzeichnen und ist damit ein besonders sichtbares Symbol der Teilung und Überwindung. Nach meiner Erfahrung in der Berichterstattung zu Gedenkveranstaltungen schaffen solche Installationen einen emotionalen Zugang zur Geschichte, der mehr bewirkt als tausend Worte.
Die «Berlin Freedom Week» soll bewusst internationale Gäste ansprechen. «Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit, das zeigen uns aktuelle Krisen und Konflikte weltweit», betonte Kultursenator Joe Chialo im Gespräch. Unter den Kooperationspartnern sind die Robert-Bosch-Stiftung und die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik.
Dass Berlin dieses Jubiläum groß begeht, ist auch ein Signal in unsicheren Zeiten. Der Mauerfall bleibt ein Hoffnungssymbol – nicht nur für die Stadt, sondern für Menschen in geteilten Gesellschaften weltweit. Die Frage wird sein: Welche Mauern müssen heute noch fallen?