Die größte Pro-Palästina-Demonstration seit dem Hamas-Angriff auf Israel fand heute in Berlin statt. Nach Polizeiangaben versammelten sich rund 7.500 Menschen am Alexanderplatz, um gegen die anhaltende Kriegsführung in Gaza zu protestieren. Organisatoren sprachen von über 10.000 Teilnehmern.
Die Stimmung war angespannt, aber friedlich. Ein Jahr nach Beginn des Konflikts zeigt sich die gespaltene Haltung der Berliner Bevölkerung deutlich. «Wir demonstrieren für einen sofortigen Waffenstillstand und humanitäre Hilfe», erklärte Demonstrationsleiter Karim Hassan.
Währenddessen bereiteten sich Berliner Behörden auf mögliche Stromausfälle vor. Bei der gestrigen Übung «Berlin im Dunkeln» testeten Feuerwehr, Polizei und Katastrophenschutz ihre Notfallpläne. Besonderes Augenmerk lag auf der Versorgung von Krankenhäusern und Pflegeheimen.
«Solche Übungen sind keine Panikmache, sondern verantwortungsvolle Vorsorge», betonte Innensenatorin Spranger. Als ich vor Jahren über ähnliche Übungen in München berichtete, waren die Teilnehmerzahlen deutlich geringer – ein Zeichen für das gewachsene Sicherheitsbewusstsein.
Die Übung findet vor dem Hintergrund zunehmender Kabeldiebstähle statt. Allein in Brandenburg wurden seit Jahresbeginn über 80 Fälle registriert, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Kupferkabel im Wert von mehreren Millionen Euro verschwanden aus Baustellen und Industrieanlagen.
Die Bahn beklagt massive Auswirkungen auf den Regionalverkehr. «Jeder Diebstahl bedeutet Verspätungen für tausende Pendler», so Bahnsprecher Holger Schmidt. Experten vermuten organisierte Banden hinter den Diebstählen.
Wird Berlin im kommenden Winter wirklich im Dunkeln sitzen? Wohl kaum. Aber die Vorbereitungen zeigen: Die Zeiten sorgenfreier Energiesicherheit sind vorbei. Das spüre ich auch in Gesprächen mit Menschen, die früher über solche Szenarien nur gelächelt hätten. Heute kaufen sie Campingkocher und Powerbanks.