In der Urania in Berlin-Schöneberg strömen an diesem Wochenende hunderte junge Menschen zusammen. Auf dem Berlin-Tag, einer der größten Bildungsmessen Deutschlands, präsentieren sich 120 Berliner Schulen auf der Suche nach Lehrkräften und pädagogischem Personal. Angesichts von über 1.500 unbesetzten Lehrerstellen in der Hauptstadt wird die Veranstaltung zum Hoffnungsträger im Kampf gegen den Fachkräftemangel.
«Wir brauchen dringend qualifizierte Lehrkräfte, aber auch Quereinsteiger mit Lebenserfahrung», erklärt Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch vor Ort. Die Messe bietet direkte Gespräche mit Schulleitungen und Workshops zu Einstiegsmöglichkeiten. Besonders gesucht: Lehrkräfte für Mathematik, Naturwissenschaften und Grundschulen.
Ich beobachte, wie eine junge Frau mit naturwissenschaftlichem Studium aufgeregt ihr Bewerbungsgespräch verlässt. «Die Schulleitung war so interessiert an meinem Werdegang, dass ich gleich zum Probeunterricht eingeladen wurde», erzählt sie mir strahlend.
Die Berliner Schullandschaft hat sich gewandelt. Während meiner Anfangszeit als Bildungsreporterin vor 15 Jahren kämpften Lehramtsabsolventen noch um jede Stelle. Heute werben Schulen mit Willkommensprämien, flexiblen Arbeitszeitmodellen und Unterstützung beim Wohnungssuchen.
Ob der Berlin-Tag den Lehrermangel spürbar lindern kann, bleibt abzuwarten. Eines steht fest: Die Stadt braucht dringend frischen Wind in den Klassenzimmern – und die Bereitschaft, auch unkonventionelle Wege in den Lehrerberuf zu öffnen. Denn unsere Kinder verdienen die beste Bildung, die wir ihnen geben können.