Seit den frühen Morgenstunden kämpft die Berliner Feuerwehr gegen einen Großbrand in einem Hochhaus am Lützowplatz im Stadtteil Tiergarten. Das Feuer brach gegen 5:30 Uhr in einer Wohnung im 11. Stock aus und breitete sich rasch auf benachbarte Etagen aus. Mindestens acht Personen wurden mit Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus gebracht. Die Rauchsäule ist kilometerweit sichtbar.
Die Feuerwehr ist mit über 120 Einsatzkräften vor Ort. «Die Situation ist herausfordernd, da wir Menschen aus den oberen Stockwerken evakuieren müssen, während gleichzeitig der Brand bekämpft wird», erklärt Einsatzleiter Michael Schulz. Mehrere Bewohner wurden mit Drehleitern aus ihren Wohnungen gerettet, viele flüchteten über das Treppenhaus ins Freie.
Anwohnerin Gabriele Weber berichtet: «Ich wurde von Sirenen geweckt und sah dann diese riesigen Flammen aus den oberen Stockwerken schlagen.» Ein Phänomen, das ich in meinen Jahren als Reporterin in Berlin immer wieder beobachte: Bei Hochhausbränden wirkt die Fassade wie ein Kamin, der den Brand nach oben zieht.
Die Kurfürstenstraße und Teile des Lützowplatzes bleiben voraussichtlich bis zum Nachmittag gesperrt. Etwa 180 Bewohner wurden in einer nahegelegenen Sporthalle untergebracht. Die Polizei hat Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen – ein technischer Defekt wird vermutet.
Für die Anwohner bleibt die bange Frage: Wann können sie in ihre Wohnungen zurück? Und wie steht es um die Sicherheit in anderen Berliner Hochhäusern? Der heutige Brand zeigt einmal mehr, wie schnell sich Feuer in Höhe ausbreiten kann.