Die dunklen Wolken über Berlin versprechen nichts Gutes. Der Deutsche Wetterdienst hat für heute und morgen eine amtliche Unwetterwarnung herausgegeben. Bis zu 40 Liter Regen pro Quadratmeter können innerhalb weniger Stunden fallen – das entspricht fast der Hälfte des durchschnittlichen Monatsniederschlags. Besonders der Südwesten und Osten der Hauptstadt sollen betroffen sein.
Meteorologen sprechen von einer «labilen Wetterlage», die durch feuchtwarme Luftmassen aus dem Mittelmeerraum verursacht wird. Diese treffen auf kühlere Luft aus dem Norden und sorgen für die perfekte Gewitterkulisse. Neben Starkregen drohen auch Hagel und Sturmböen mit Geschwindigkeiten bis zu 80 km/h.
«Wir beobachten die Entwicklung genau und haben zusätzliche Einsatzkräfte in Bereitschaft versetzt», erklärt Karsten Homrighausen, Landesbranddirektor der Berliner Feuerwehr. Die Behörden raten Berlinerinnen und Berlinern, Keller und tiefliegende Räume im Auge zu behalten und Fenster zu schließen.
In meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin habe ich mehrfach erlebt, wie schnell Berliner Straßen bei Starkregen zu reißenden Bächen werden können. Besonders anfällig sind die Unterführungen am S-Bahnring und die tiefer gelegenen Stadtteile wie Neukölln und Kreuzberg.
Die BVG rechnet mit Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr. Vor allem U-Bahnlinien und Straßenbahnen könnten von Überschwemmungen betroffen sein. Die Stadtreinigung hat bereits begonnen, Gullydeckel freizuräumen, um die Wassermengen besser ableiten zu können.
Nach den Unwettern soll es übrigens wieder sommerlich werden – mit Temperaturen um die 26 Grad am Wochenende. Für die Berliner bedeutet das: Erst Gummistiefel, dann Sandalen. Wie sagt man in Hamburg so schön? «Wenn du das Wetter nicht magst, warte einfach ’ne Stunde.»
Mehr Informationen zu aktuellen Wetterwarnungen beim Deutschen Wetterdienst.