In Berlin trauert eine Familie um ihren siebenjährigen Sohn, der bei einem Wohnungsbrand im Bezirk Neukölln ums Leben kam. Das Feuer brach gestern Abend gegen 22:30 Uhr in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses aus. Die Eltern und zwei weitere Kinder konnten sich retten, erlitten jedoch Rauchgasvergiftungen. Für den Jungen kam jede Hilfe zu spät.
Die Brandursache bleibt rätselhaft. «Wir prüfen verschiedene Szenarien, von einem technischen Defekt bis zu menschlichem Versagen», erklärt Kriminalhauptkommissar Thomas Weber. Die Ermittler sicherten bis tief in die Nacht Spuren. Besonders tragisch: Der Rauchmelder in der Wohnung soll nach Angaben der Nachbarn nicht funktioniert haben.
Die Feuerwehr war mit 35 Einsatzkräften vor Ort. «Die Flammen schlugen bereits aus den Fenstern, als wir eintrafen», berichtet Einsatzleiter Michael Schmidt. Drei weitere Familien mussten vorübergehend ihre Wohnungen verlassen. Die betroffene Familie wird von Notfallseelsorgern betreut.
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung erlebe ich immer wieder, wie schnell ein Feuer zur tödlichen Falle werden kann. Was in Berlin geschah, ist leider kein Einzelfall. Laut Statistischem Bundesamt sterben jährlich etwa 400 Menschen in Deutschland bei Wohnungsbränden.
Die Nachbarschaft zeigt sich erschüttert. Vor dem Haus haben Anwohner Kerzen und Plüschtiere niedergelegt. «Der Kleine hat immer im Hof gespielt», erzählt eine ältere Dame mit Tränen in den Augen. «Unfassbar, dass er nicht mehr da ist.»
Die Polizei bittet Zeugen um Hinweise. Der Fall erinnert an die Bedeutung funktionierender Rauchmelder und Fluchtwege in jedem Zuhause. Was bleibt, ist die schmerzhafte Erkenntnis: Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit kann ein ganzes Leben auslöschen.