Als ich gestern Abend zu später Stunde durch die Münchener U-Bahnhöfe streifte, drang eine Schreckensnachricht aus dem Arabellapark zu mir durch: Ein 33-jähriger Mann war dort gegen 23 Uhr betrunken ins Gleisbett gestürzt. Der Mann hatte erheblich Alkohol im Blut, als er am U-Bahnhof Arabellapark den Halt verlor und vom Bahnsteig in die Tiefe stürzte – nur Minuten bevor die nächste U-Bahn einfuhr.
Die Münchner Verkehrsgesellschaft reagierte umgehend. Fahrgäste schlugen Alarm und der Bahnhof wurde sofort gesperrt. In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich solche Vorfälle immer wieder erlebt, doch der Schrecken bleibt: Nur durch die schnelle Reaktion der Mitreisenden und des MVG-Personals konnte eine Tragödie verhindert werden. «Wir konnten den Mann rechtzeitig aus dem Gleisbett bergen», erklärte ein Sprecher der Feuerwehr. «Er hatte großes Glück.»
Der Mann erlitt bei seinem Sturz Verletzungen am Kopf und an den Beinen. Rettungskräfte brachten ihn ins Krankenhaus, wo er derzeit behandelt wird. Lebensgefahr besteht nicht. Der Vorfall reiht sich in eine beunruhigende Statistik ein: Jährlich kommt es in München zu etwa 30 solcher Gleisunfälle, nicht alle gehen so glimpflich aus.
Der U-Bahnverkehr am Arabellapark musste für etwa 40 Minuten eingestellt werden. Was für viele Pendler ein Ärgernis war, bedeutete für den Verunglückten die Rettung. Während solche Vorfälle oft schnell vergessen werden, sollten sie uns zum Nachdenken anregen: Wie können wir in einer Stadt, in der Alkoholkonsum und öffentlicher Nahverkehr so eng beieinander liegen, besser aufeinander achtgeben?