Der bewaffnete Überfall auf den Tedi-Markt im Essener Nordviertel hält Anwohner und Polizei in Atem. Ein maskierter Täter betrat gestern gegen 19:30 Uhr die Filiale an der Altenessener Straße und bedrohte eine Kassiererin mit einer Schusswaffe. Mit etwa 100 Euro Münzgeld in der Tasche flüchtete der Mann zu Fuß in Richtung Innenstadt.
«Es ging alles so schnell. Plötzlich stand er vor mir mit einer Waffe», berichtet die sichtlich erschütterte Mitarbeiterin, die zum Glück unverletzt blieb. Während meiner jahrelangen Berichterstattung in der Region habe ich beobachtet, dass solche Überfälle auf Discounter oft von der Not getrieben sind – die geringe Beute von nur 100 Euro unterstreicht das.
Die Polizei Essen sucht nun nach einem etwa 1,75 Meter großen Mann mit südländischem Erscheinungsbild, der zur Tatzeit einen dunklen Kapuzenpullover und eine schwarze Hose trug. «Wir setzen auf Zeugenhinweise aus der Bevölkerung», erklärt Polizeisprecher Martin Weber. Besonders auffällig sei die schwarze Stoffmaske gewesen, die nur die Augen freiließ.
Anwohner im Nordviertel zeigen sich beunruhigt. Dieser Vorfall reiht sich ein in eine Serie kleinerer Delikte, die das Sicherheitsgefühl im Quartier belasten. Was bleibt, ist die Frage: Was treibt einen Menschen dazu, für 100 Euro sein Leben und seine Freiheit zu riskieren?