Der Duft von Malz liegt über dem Dortmunder Friedensplatz, wo seit gestern das «Festival der Bierkultur» seine Pforten geöffnet hat. Bis Sonntag können Besucher aus über 300 verschiedenen Biersorten wählen – von lokalen Craftbier-Kreationen bis zu internationalen Raritäten. «Wir wollen die Vielfalt der Bierkultur zeigen, jenseits der industriellen Massenproduktion», erklärt Veranstalter Michael Weber.
Während ich über den Platz schlendere, fällt mir die bunte Mischung der Gäste auf. Junge Hipster diskutieren an einem Stand mit älteren Herren über die richtige Hopfennote, Touristen fotografieren begeistert ihre Probiergläser. An 25 Ständen präsentieren Brauereien aus der Region, aber auch aus Belgien, Tschechien und sogar Japan ihre Spezialitäten.
«Dortmund war mal die Bierhauptstadt Deutschlands. Dieses Erbe wollen wir würdigen, aber gleichzeitig neue Impulse setzen», sagt Braumeister Thomas Keiler vom Dortmunder Braukollektiv. Sein mit Kaffee veredeltes Stout gehört zu den Publikumslieblingen.
Neben den Bierständen locken Food-Pairing-Angebote, Live-Musik und Workshops zum «Bier selbst brauen». Ein Highlight: die tägliche Blindverkostung, bei der selbst Kenner ins Schwitzen kommen. «Man schmeckt plötzlich Nuancen, die man sonst übersieht», erzählt eine Teilnehmerin aus Hamburg.
Die Veranstalter rechnen mit rund 15.000 Besuchern an den vier Festivaltagen. Ein Erfolg für die lokale Szene, die in den letzten Jahren wieder aufgeblüht ist. Mich freut besonders, dass hier Tradition und Innovation Hand in Hand gehen – typisch Ruhrgebiet eben. Prost auf die Vielfalt!