In Essen stehen Menschen unter Schock: Ein Wohnhaus im Stadtteil Burgaltendorf ist nach einem Brand unbewohnbar. Feuerwehrleute kämpften in der Nacht zu Dienstag stundenlang gegen die Flammen, die vermutlich durch einen Blitzeinschlag ausgelöst wurden. Alle Bewohner konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Der entstandene Schaden wird auf mehr als 200.000 Euro geschätzt.
Was wie ein gewöhnliches Sommergewitter begann, endete für eine Familie in einer Katastrophe. «Der Blitz schlug gegen 22:30 Uhr ein, dann ging alles ganz schnell», berichtet Anwohnerin Sabine Müller, die das Geschehen aus dem Nachbarhaus beobachtete. «Erst ein lauter Knall, dann Flammen aus dem Dach.» Die herbeigerufene Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an.
Besonders tückisch: Der Brand breitete sich zunächst unbemerkt im Dachstuhl aus. «Solche Blitzschlagbrände sind heimtückisch, weil sie oft lange unentdeckt bleiben und dann mit voller Wucht ausbrechen», erklärt Einsatzleiter Thomas Weber von der Essener Feuerwehr.
Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig. Über vier Stunden kämpften die Einsatzkräfte gegen die Flammen. Immer wieder flackerten Glutnester auf. Ein Feuerwehrmann erlitt dabei leichte Verletzungen und musste im Krankenhaus behandelt werden.
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich immer wieder erlebt, wie Gewitter unterschätzt werden. Gerade hier im Ruhrgebiet, wo viele ältere Häuser nicht optimal gegen Blitzschlag geschützt sind.
Für die betroffene Familie hat das Ordnungsamt eine Notunterkunft organisiert. Nachbarn und Freunde haben spontan eine Hilfsaktion gestartet und sammeln Kleidung und Alltagsgegenstände. Der Schock sitzt tief, aber die Solidarität in Burgaltendorf ist groß.
Experten rechnen mit zunehmenden wetterbedingten Schadensfällen. «Mit dem Klimawandel werden Extremwetterereignisse häufiger und intensiver», warnt Meteorologe Klaus Hoffmann. Was bleibt, ist die Frage: Wie gut sind unsere Häuser eigentlich gegen die Wetterkapriolen der Zukunft gewappnet?