Der rätselhafte Fall des verschwundenen Blitzers am Mörsenbroicher Ei beschäftigt Düsseldorfer Autofahrer seit Wochen. Wo einst der gefürchtete Tempowächter an der vielbefahrenen Kreuzung stand, klafft seit Anfang April eine Lücke. Die Stadt schweigt zu den Gründen – und Autofahrer rätseln, ob sie nun Gas geben können oder nicht.
In Düsseldorf kennt jeder Autofahrer das Mörsenbroicher Ei. Der stark frequentierte Verkehrsknotenpunkt verbindet Nord- und Innenstadt und ist berüchtigt für seine Staus – und eben jenen Blitzer, der jahrelang in Richtung Innenstadt die Geschwindigkeit kontrollierte. Ich habe mich vor Ort umgehört. «Erst dachte ich, der kommt schnell wieder. Aber jetzt ist er schon so lange weg«, erzählt Anwohnerin Sabine Müller, die täglich die Stelle passiert.
Die Stadtverwaltung hüllt sich in Schweigen. Auf Nachfrage teilt das Ordnungsamt lediglich mit, dass «aus technischen Gründen» derzeit keine Messungen stattfinden. Details? Fehlanzeige. Ein Mitarbeiter eines nahen Kiosks berichtet von einem Unfall: «Ein Lkw soll den Blitzer gerammt haben.» Offiziell bestätigt ist das nicht.
Düsseldorfs Blitzer sind wichtige Einnahmequellen. Allein 2023 brachten die stationären Anlagen der Stadt mehrere Millionen Euro ein. Das Gerät am Mörsenbroicher Ei galt als besonders «ergiebig» – bis zu 300 Temposünder täglich tappten hier in die Falle.
Bleibt die Frage: Kommt der Blitzer zurück? Und wenn ja, wann? Die Stadt bleibt eine klare Antwort schuldig. Für Autofahrer heißt es also weiterhin: Lieber den Fuß vom Gas nehmen. Denn mobile Kontrollen sind jederzeit möglich. Und vielleicht steht der neue Blitzer ja schon morgen wieder an seinem angestammten Platz.