Der Ärger im beliebten Düsseldorfer Zoopark wächst – und zwar auf Schotter statt auf Rasen. Seit der Renovierung des dortigen Bolzplatzes klagen Kinder, Jugendliche und Eltern über den neuen Belag. Statt des erhofften weichen Kunstrasenbodens wurde eine harte Schotterschicht aufgebracht, die bei Stürzen schmerzhafte Schürfwunden verursacht. Nach Angaben der Stadt soll der Schotter als Unterbau für einen späteren Kunstrasenbelag dienen.
«Es ist eine Katastrophe, mein Sohn hat sich letzte Woche das Knie aufgerissen», berichtet Anwohnerin Sandra Müller. Ihr neunjähriger Sohn spielt regelmäßig auf dem Platz. Der Bolzplatz im Zoopark ist eine der wenigen Freizeitflächen im dicht besiedelten Düsseldorfer Zooviertel und wird täglich von Dutzenden Kindern genutzt.
Die Stadtverwaltung bestätigt auf Anfrage, dass die Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind. «Der Schotter ist nur eine Zwischenlösung«, erklärt Grünflächenamtsleiter Peter Hoffmann. «Das Teppichvlies wird in den kommenden Wochen verlegt, sobald der Untergrund ausreichend verdichtet ist.» Die Verzögerung sei auf Lieferengpässe zurückzuführen.
Für die Anwohner ist das ein schwacher Trost. «Warum sperrt man den Platz nicht einfach, bis alles fertig ist?», fragt Thomas Weber vom Bürgerverein Zooviertel. Besonders ärgerlich: Die Sperrhinweise wurden von Kindern ignoriert, da der Zaun an mehreren Stellen beschädigt ist.
In meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin habe ich immer wieder gesehen, wie wichtig funktionierende Bolzplätze in den Stadtvierteln sind. Sie sind oft mehr als nur Sportflächen – sie sind soziale Treffpunkte und Ventile für den Bewegungsdrang der Kinder.
Die Stadt verspricht nun, die Arbeiten bis Ende August abzuschließen. Bis dahin bleibt den Kindern nur der weitere Weg zum nächsten Spielplatz im Hofgarten. Die Frage bleibt, ob die Kommunikation der Stadtverwaltung nicht verbesserungswürdig ist. Denn gerade in den Sommerferien brauchen Kinder sichere Orte zum Spielen – und keine Stolperfallen.