Der Morgen begann für hunderte Schülerinnen und Schüler in Pforzheim heute anders als geplant. Eine Bombendrohung ging bei mehreren Schulen ein, darunter auch bei Bildungseinrichtungen in der Goldstadt. Die Polizei räumte vorsorglich die Gebäude, Hunderte Schüler mussten ihre Klassenräume verlassen. Ähnliche Drohungen wurden zeitgleich in anderen deutschen Städten gemeldet.
Die Drohmails erreichten die Schulen in den frühen Morgenstunden. «Wir nehmen solche Drohungen grundsätzlich sehr ernst und haben sofort entsprechende Maßnahmen eingeleitet», erklärt Polizeisprecher Michael Willer vom Polizeipräsidium Pforzheim. Die Polizei durchsuchte die Gebäude mit Spürhunden, konnte jedoch keine gefährlichen Gegenstände finden.
Für die Schüler bedeutete der Vorfall eine unerwartete Unterbrechung des Schulalltags. «Erst dachten wir an einen Probealarm, aber dann wurde klar, dass es ernst ist», erzählt die 16-jährige Emma, die eine der betroffenen Schulen besucht. Die Evakuierung verlief nach Angaben der Einsatzkräfte geordnet und ruhig.
Experten des Landeskriminalamts gehen inzwischen von einer konzertierten Aktion aus. Bundesweit waren mehr als 30 Schulen betroffen, besonders in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Niedersachsen. Die Ermittler prüfen mögliche Zusammenhänge und Hintergründe der Drohungen.
In meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin habe ich solche Wellen von Drohungen immer wieder erlebt. Besonders beeindruckend ist jedes Mal die Besonnenheit der Schulgemeinschaften – vom Hausmeister bis zur Schülerin reagieren alle erstaunlich professionell.
Die Drohungen werfen ein Schlaglicht auf die Sicherheit an Schulen. Während die Polizei weiter ermittelt, kehrt in Pforzheim langsam wieder Normalität ein. Für morgen ist regulärer Unterricht geplant. Die Frage bleibt: Wie gehen wir als Gesellschaft mit solchen Störungen des öffentlichen Lebens um, ohne in Panik oder Gleichgültigkeit zu verfallen?