Die Nachricht kam wie ein Schock an die Mailpostfächer zahlreicher Schulen in Berlin und Brandenburg: Bombendrohungen versetzten heute Morgen Schulleiter, Eltern und Behörden in Alarmbereitschaft. Betroffen waren mindestens 30 Bildungseinrichtungen in Berlin und weitere in Brandenburg. Die Polizei reagierte umgehend, stufte die Drohungen jedoch nach ersten Prüfungen als nicht gefährlich ein.
«Wir nehmen solche Drohungen immer ernst, aber nach unserer Einschätzung besteht keine konkrete Gefahr», erklärte ein Sprecher der Berliner Polizei. Die Mails enthielten ähnliche Formulierungen und wurden offenbar automatisiert verschickt – ein Muster, das wir in den letzten Jahren immer wieder gesehen haben.
Der Schulbetrieb lief an den meisten Orten normal weiter. In einigen Fällen wurden Gebäude vorsorglich durchsucht. Als ich am Vormittag mit einer Schulleiterin aus Kreuzberg sprach, wirkte sie gefasst: «Unsere Notfallpläne haben funktioniert. Die Kommunikation mit Eltern und Behörden lief reibungslos.»
Für Eltern war die Situation dennoch beunruhigend. «Man fragt sich sofort, ob man sein Kind abholen soll», berichtete mir eine Mutter aus Charlottenburg. Die Bildungsverwaltung bestätigte, dass keine Schulen evakuiert werden mussten und die Polizei alle Maßnahmen koordinierte.
Ähnliche Drohwellen gab es bereits in der Vergangenheit. Ermittler gehen von Nachahmungstätern aus, die durch die schnelle Verbreitung solcher Nachrichten in sozialen Medien inspiriert werden. Die Behörden arbeiten an der Identifizierung der Absender – auf die Täter warten empfindliche Strafen wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten.
Was bleibt, ist ein Gefühl der Verunsicherung. Schulen sollten sichere Orte sein. Wenn dieser Grundsatz durch Drohungen erschüttert wird, trifft das unser gesellschaftliches Fundament. Wie schützen wir unsere Kinder vor solchen Ängsten, ohne ihre Unbefangenheit zu nehmen?