Es ist eine Verbindung, die auf den ersten Blick überrascht: Der Bundesligist Borussia Dortmund und das Modellabel Guess haben eine Partnerschaft verkündet. Während die Spieler in Schwarz-Gelb auf dem Rasen um Punkte kämpfen, werden sie abseits des Platzes künftig in stylischen Outfits des amerikanischen Jeans-Herstellers zu sehen sein. Diese ungewöhnliche Kooperation markiert einen interessanten Trend im Profifußball, wo die Grenzen zwischen Sport und Lifestyle zunehmend verschwimmen.
Der BVB setzt damit ein deutliches Zeichen in Richtung Internationalisierung und Fashion-Appeal. Guess wird der offizielle «Fashion Partner» des Vereins und stattet die Spieler für Reisen, Medientermine und repräsentative Auftritte aus. Besonders spannend: Geplant ist auch eine limitierte Kollektion, die das ikonische Schwarz-Gelb des BVB mit dem unverkennbaren Guess-Stil verbindet. «Wir wollen die Marke Borussia Dortmund weiterentwickeln und neue Zielgruppen erreichen», erklärte Carsten Cramer, Geschäftsführer des BVB, bei der Bekanntgabe.
Die Zusammenarbeit unterstreicht einen Wandel im Profifußball. Längst geht es nicht mehr nur um sportliche Leistung, sondern um die Inszenierung eines kompletten Lifestyles. Spieler werden zu Influencern, Vereine zu Lifestyle-Marken. Die sozialen Medien haben diesen Trend massiv beschleunigt – ein stylisher Auftritt der Spieler generiert heute Millionen von Interaktionen. Für Guess bietet die Partnerschaft mit dem BVB Zugang zu einer jüngeren, sportaffinen Zielgruppe, während der Verein sein Image als trendiger Klub schärfen kann.
Was bedeutet diese Entwicklung für die Fußballkultur? Geht dabei möglicherweise die Authentizität verloren, für die der BVB bei seinen Fans so geschätzt wird? Oder zeigt sich hier einfach die logische Evolution eines modernen Sportvereins im digitalen Zeitalter? Fest steht: Die Tage, in denen Fußballer nur in Trainingsanzügen zu sehen waren, sind endgültig vorbei.