Es ist ruhig geworden um Ex-Mainz-Trainer Bo Svensson. Nach seinem überraschenden Rücktritt im vergangenen November verschwand der Däne fast völlig von der Bildfläche. Jetzt kommt heraus: Borussia Dortmund hatte den 44-Jährigen für den Sommer auf dem Zettel – allerdings nicht als Trainer, sondern in einer völlig neuen Rolle.
Wie aus BVB-Kreisen zu erfahren ist, führte der Verein intensive Gespräche mit Svensson über eine Position im Nachwuchsbereich. Der Däne sollte als Bindeglied zwischen U19 und Profi-Mannschaft fungieren und das Talentmanagement neu strukturieren. «Bo hat genau die Mischung aus fachlicher Kompetenz und Menschenführung, die wir für diese Schlüsselposition gesucht haben«, verrät ein Insider aus dem Nachwuchsleistungszentrum. Svensson, der während seiner Mainzer Zeit immer wieder für seine Entwicklung junger Talente gelobt wurde, schien der ideale Kandidat für diese neu geschaffene Stelle.
Doch dann kam alles anders. Nach langen Verhandlungen platzte der Deal in letzter Minute. Svensson hat sich offenbar für eine Rückkehr nach Dänemark entschieden, wo er bei seinem Heimatverein FC Kopenhagen einsteigen wird. Für den BVB ein herber Rückschlag. «Wir müssen den Plan jetzt noch einmal überdenken», bestätigt Sportdirektor Sebastian Kehl indirekt. Die Dortmunder wollen dennoch an der Idee festhalten, eine spezielle Position zur Talentförderung zu schaffen.
Was bleibt, ist die Erkenntnis: Der BVB arbeitet intensiv an neuen Strukturen, um den Anschluss an die Spitze nicht zu verlieren. Der gescheiterte Svensson-Deal zeigt, wie sehr der Verein bereit ist, auch unkonventionelle Wege zu gehen. Und wer weiß – vielleicht kreuzen sich die Wege von Borussia Dortmund und Bo Svensson ja noch einmal in Zukunft.