Der BVB steckt in einer finanziellen Zwickmühle, die selbst für eingefleischte Fans überraschend kommen dürfte. Während andere Bundesligisten bereits kräftig auf dem Transfermarkt zuschlagen, herrscht in Dortmund plötzlich Ebbe in der Kasse. Nach dem Champions-League-Finale und der Vize-Meisterschaft hätte man eigentlich mit einer ambitionierten Einkaufstour gerechnet – doch das Gegenteil ist der Fall.
Wie aus Vereinskreisen durchsickert, verfügt der BVB aktuell kaum noch über finanzielle Mittel für Neuzugänge. Die 30 Millionen Euro für Waldemar Anton und Serhou Guirassy haben das Budget nahezu aufgebraucht. Eine erstaunliche Entwicklung, wenn man bedenkt, dass allein die Champions-League-Teilnahme dem Verein rund 80 Millionen Euro einbrachte. Doch offenbar haben Altlasten und strukturelle Probleme die Kasse belastet.
«Die Dortmunder müssen zunächst verkaufen, bevor sie weiter einkaufen können», erklärt Transferexperte Fabian Klein. «Spieler wie Malen oder Adeyemi stehen auf der Streichliste, aber bisher fehlen die passenden Angebote.» Besonders bitter: Ausgerechnet jetzt, wo Talente wie Maximilian Beier vom Markt sind, kann der BVB nicht zuschlagen. Der Hoffenheimer Angreifer wechselte stattdessen nach Leipzig.
Die Situation zeigt ein Grundproblem im deutschen Fußball. Selbst ein internationales Aushängeschild wie Borussia Dortmund kann finanziell nicht mit den großen Klubs aus England oder mit staatlich geförderten Vereinen mithalten. Während dort Millionensummen fast beiläufig investiert werden, muss der BVB jeden Euro zweimal umdrehen.
Für die Fans stellt sich nun die bange Frage: Reicht die aktuelle Mannschaft, um in der kommenden Saison auf allen Ebenen konkurrenzfähig zu sein? Die Zeit für kreative Lösungen drängt – der Transfermarkt schließt Ende August.