Der gestrige Abend in Hamburg endete für viele Einkaufende und Mitarbeitende des Elbe Einkaufszentrums dramatisch. Gegen 19:30 Uhr brach im Untergeschoss des beliebten Shopping-Centers in Osdorf ein Feuer aus. Dichter Rauch breitete sich schnell im gesamten Gebäude aus. Die sofort alarmierten Einsatzkräfte rückten mit mehr als 100 Feuerwehrleuten und zahlreichen Rettungswagen an – der größte Einsatz dieser Art seit Monaten.
Das Einkaufszentrum wurde umgehend evakuiert, was angesichts der abendlichen Besucherströme eine logistische Herausforderung darstellte. «Wir mussten rund 400 Menschen schnell und sicher aus dem Gebäude bringen», erklärt Einsatzleiter Michael Krohn. «Dank der gut funktionierenden Notfallpläne konnten wir dies ohne Panik bewältigen.»
Während die meisten Personen das Gebäude unverletzt verlassen konnten, erlitten 17 Menschen Rauchgasvergiftungen, drei davon so schwer, dass sie in umliegende Krankenhäuser gebracht werden mussten. Ein älterer Herr kollabierte beim Verlassen des Gebäudes und wurde von Sanitätern wiederbelebt.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei brach das Feuer in einem Lagerraum eines Bekleidungsgeschäfts aus. «Die genaue Brandursache wird noch ermittelt, aber wir gehen derzeit von einem technischen Defekt aus», sagt Polizeisprecherin Sandra Meyer.
Als ich vor Ort eintraf, standen viele Menschen frierend und verunsichert vor dem abgesperrten Bereich. Eine junge Mutter mit zwei Kindern erzählte mir, wie plötzlich die Durchsagen kamen: «Erst dachte ich an eine Übung, aber dann roch ich den Rauch und sah die Angst in den Augen der Mitarbeiter.»
Die Löscharbeiten dauerten bis in die Nacht hinein. Nun steht fest: Das EEZ bleibt mindestens bis Montag geschlossen. Für die über 200 Geschäfte bedeutet dies erhebliche Umsatzeinbußen, besonders im wichtigen Weihnachtsgeschäft.
Der Vorfall erinnert an die Notwendigkeit funktionierender Brandschutzsysteme in stark frequentierten Gebäuden. Während Hamburg noch glimpflich davonkam, stellt sich die Frage: Wie gut sind unsere öffentlichen Einrichtungen tatsächlich auf solche Notfälle vorbereitet? Die Antwort könnte über Leben und Tod entscheiden.