In der Hamburger City Nord hat ein Feuer am Dienstagmorgen erneut eine Flüchtlingsunterkunft erschüttert. Drei Personen wurden durch Rauchgasvergiftung verletzt, darunter eine Mutter mit ihrem Kind. Der Brand brach gegen 7:30 Uhr in einem Wohncontainer aus, woraufhin die Feuerwehr mit einem Großaufgebot von 50 Einsatzkräften anrückte.
Die Flammen griffen schnell auf angrenzende Container über. «Als wir eintrafen, standen bereits mehrere Wohneinheiten in Vollbrand«, berichtet Einsatzleiter Dirk Flocke. Die Rauchsäule war kilometerweit zu sehen. Während der Löscharbeiten mussten 200 Bewohner evakuiert werden, die zunächst in einer nahegelegenen Sporthalle untergebracht wurden.
Besonders betroffen macht mich, dass dies bereits der dritte Brand in einer Hamburger Flüchtlingsunterkunft innerhalb von zwei Monaten ist. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei könnte ein technischer Defekt die Ursache sein, wie Polizeisprecherin Jana Timm mitteilte. Brandstiftung werde jedoch nicht ausgeschlossen.
Die Hilfsbereitschaft unter den Hamburgern ist groß. Bereits am Mittag brachten Anwohner Kleidung und Spielzeug für die betroffenen Familien. «Wir stehen zusammen, wenn Menschen in Not sind», sagt Quartiersmanagerin Sabine Weber.
Die zentrale Frage bleibt: Wie sicher sind die Container-Unterkünfte wirklich? Experten fordern seit langem bessere Brandschutzmaßnahmen. Der Fall wird die Diskussion um angemessene Unterbringung von Geflüchteten in unserer Stadt erneut anfachen. Morgen tagt der Sozialausschuss zu diesem Thema.