Bei einem Brand im Hamburger Marienkrankenhaus ist gestern Abend ein Mensch ums Leben gekommen. Das Feuer brach gegen 19 Uhr in einem Patientenzimmer im dritten Stock aus und löste einen Großeinsatz der Feuerwehr aus. Rund 80 Einsatzkräfte waren vor Ort, um das Feuer zu bekämpfen und Patienten in Sicherheit zu bringen. Nach Angaben der Polizei wurden 15 weitere Personen durch Rauchgas verletzt, drei davon schwer.
Der Stationsbereich musste vollständig evakuiert werden, wie Feuerwehrsprecher Jan Peters mitteilte. «Solche Brände in Krankenhäusern sind besonders herausfordernd, weil wir es mit vielen immobilen Patienten zu tun haben, die nicht selbstständig fliehen können», sagte er am Einsatzort.
Die Rauchentwicklung war massiv und drang bis in benachbarte Stationen vor. Anwohner in der Umgebung wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Evakuierung gestaltete sich äußerst schwierig, da viele Patienten bettlägerig waren oder medizinische Geräte benötigten.
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich selten eine so beeindruckende Kooperation zwischen Pflegekräften und Rettungsdienst gesehen. Trotz der chaotischen Situation arbeiteten alle Hand in Hand, um Leben zu retten.
Der Chefarzt der Intensivstation, Dr. Markus Weber, äußerte sich tief betroffen: «Wir sind erschüttert über den Verlust eines Patienten und tun alles, um den Verletzten zu helfen. Unser Dank gilt den Einsatzkräften, die Schlimmeres verhindert haben.»
Die Brandursache ist noch unklar. Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen. Teile des Krankenhauses bleiben vorerst geschlossen, geplante Operationen wurden verschoben. Der Vorfall wirft Fragen zum Brandschutz in Kliniken auf – ein Thema, das uns alle angeht, denn im Notfall sind wir alle potentielle Patienten.