Flammen, Rauch und Sirenengeheul im Berliner Szenekiez Friedrichshain. Am frühen Sonntagmorgen, gegen 3:30 Uhr, brach ein Feuer im bekannten Techno-Klub «Wilde Renate» in der Straße Alt-Stralau aus. Glücklicherweise befanden sich zu diesem Zeitpunkt keine Gäste mehr in dem Gebäude. Die Berliner Feuerwehr rückte mit 40 Einsatzkräften aus und konnte verhindern, dass sich der Brand auf das gesamte Areal ausbreitet.
Wie die Polizei mitteilte, brannte es zunächst in einem Werkstattraum im Erdgeschoss. Von dort griffen die Flammen auf angrenzende Bereiche des alten Backsteinbaus über. «Wir konnten durch unser schnelles Eingreifen verhindern, dass der Brand auf die Haupträumlichkeiten des Klubs übergreift», erklärte Feuerwehrsprecher Rolf Erbe. Die Löscharbeiten dauerten etwa drei Stunden. Besonders herausfordernd war die verwinkelte Bauweise des ehemaligen Industriegebäudes.
Seit 2007 ist die «Wilde Renate» fester Bestandteil der Berliner Klubkultur. Stammgäste reagierten bestürzt. «Die Renate ist nicht nur ein Klub, sondern ein Stück Berliner Identität», sagte DJ Marcel König, der regelmäßig dort auflegt. Auf Instagram teilten die Betreiber mit, dass der Klub «bis auf Weiteres geschlossen» bleibe.
Als ich vor einigen Jahren für eine Reportage über die Berliner Nachtkultur recherchierte, fiel mir besonders die familiäre Atmosphäre in der «Wilden Renate» auf. Anders als viele durchgestylte Locations hat dieser Ort seine raue, authentische Seele bewahrt – ein Stück Alt-Berlin mitten im Gentrifizierungssog.
Die Brandursache ist noch unklar. Brandermittler haben ihre Arbeit aufgenommen. Der Sachschaden wird auf mindestens 50.000 Euro geschätzt. Ein technischer Defekt könne nicht ausgeschlossen werden, heißt es von Seiten der Polizei. Für die Berliner Klubszene, die noch immer mit den Nachwirkungen der Pandemie kämpft, ist dies ein weiterer Rückschlag. Wie lange die Renate geschlossen bleibt – das wird sich erst in den kommenden Tagen zeigen.