Article – Nach einer Serie von Brandanschlägen in Frankfurt am Main steht die Stadt unter Schock. In den vergangenen vier Wochen wurden 18 Brände in den Stadtteilen Bergen-Enkheim, Seckbach und Fechenheim gelegt. Die Polizei ermittelt auf Hochtouren, während die Verunsicherung bei den Anwohnern wächst. Besonders beunruhigend: Bei vier Vorfällen wurden sogar Sprengsätze gezündet.
Erst gestern Nacht brannte es wieder: Ein Wohnmobil im Stadtteil Fechenheim stand in Flammen. «Wir gehen inzwischen von einem Serientäter aus», erklärt Polizeisprecher Thomas Müller. Die Brände werden meist nachts zwischen 22 und 4 Uhr gelegt. Die Ermittler vermuten, dass der Täter die Gegend gut kennt und gezielt vorgeht.
Die Auswirkungen für die Betroffenen sind verheerend. Familie Schmidt verlor ihr Auto und damit ihre Mobilität. «Wir müssen jetzt jeden Morgen mit dem Bus zur Arbeit fahren und unsere Kinder können nicht mehr zum Sport gebracht werden», erzählt Vater Michael Schmidt sichtlich erschüttert.
In meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin habe ich ähnliche Fälle erlebt. Meist stecken persönliche Motive oder pyromane Neigungen hinter solchen Taten. Das macht die Aufklärung besonders schwierig. Die Polizei hat mittlerweile eine Sonderkommission eingerichtet und die Streifentätigkeit in den betroffenen Gebieten verstärkt.
Die Behörden bitten um Mithilfe der Bevölkerung. Wer verdächtige Beobachtungen macht, sollte sofort die Polizei informieren. In Frankfurts Osten blickt man jetzt mit Sorge auf die kommenden Nächte. Diese Brandserie erinnert viele an ähnliche Vorfälle in Hamburg vor drei Jahren. Werden die Täter nicht schnell gefasst, könnte die Verunsicherung noch weiter zunehmen.