In Berlin-Prenzlauer Berg haben Unbekannte Brandsätze auf den Szene-Club «Bricks» geworfen. Die Attacke ereignete sich in der Nacht zu Samstag, als vier vermummte Männer gegen 4:30 Uhr vor dem Lokal in der Schönhauser Allee auftauchten. Nach Polizeiangaben warfen sie Molotowcocktails in den Eingangsbereich, während sich noch etwa 70 Gäste im Club aufhielten.
Die Flammen konnten glücklicherweise schnell gelöscht werden. «Ein Mitarbeiter hat sofort reagiert und das Feuer mit einem Feuerlöscher bekämpft», berichtet ein Clubbetreiber, der anonym bleiben möchte. Verletzt wurde niemand, der Sachschaden hält sich in Grenzen.
Was bleibt, ist die Verunsicherung. In den vergangenen Monaten gab es mehrere Angriffe auf Clubs und Kneipen in Berlin. Erst im März brannte der legendäre Club «Else» in Treptow vollständig ab. Die genauen Hintergründe sind noch unklar.
«Die Berliner Clubszene steht unter Druck», sagt Lutz Leichsenring von der Clubcommission. «Neben steigenden Mieten und Energiekosten müssen wir uns jetzt auch noch mit solchen Bedrohungen auseinandersetzen.»
Als ich vor Jahren über die ersten Probleme in der Berliner Clubszene berichtete, ging es noch hauptsächlich um Lärmkonflikte mit Anwohnern. Die aktuelle Situation ist deutlich bedrohlicher.
Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. Die Behörden prüfen, ob ein politisches Motiv hinter der Tat stecken könnte. Die Betreiber des «Bricks» sind bekannt für ihr klares Statement gegen Rechts und ihre offene Haltung für die LGBTQ+-Community.
Die Clubszene steht zusammen. Für nächste Woche ist eine Solidaritätsveranstaltung geplant. Doch die bange Frage bleibt: War dies ein gezielter Angriff auf einen Ort der Vielfalt – oder steckt etwas anderes dahinter?