Article – Nach der rätselhaften Serie von Brandstiftungen im Frankfurter Stadtteil Fechenheim gehen die Behörden nun einen ungewöhnlichen Weg. Die Staatsanwaltschaft hat eine Belohnung von 4.000 Euro ausgesetzt für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen. Seit Januar wurden mehr als 25 Brände gelegt – hauptsächlich an Mülltonnen und Kellern, aber auch an parkenden Fahrzeugen. Die Anwohner leben in ständiger Angst.
Die Ermittler stehen vor einem Rätsel. «Wir haben bislang keine heiße Spur», erklärt Polizeisprecher Thomas Wagner im Gespräch. Was die Situation besonders brisant macht: Die Brandstiftungen finden oft in den frühen Morgenstunden statt, wenn die meisten Menschen schlafen. Zuletzt brannte am vergangenen Wochenende ein Kellerabteil in einem Mehrfamilienhaus.
Fechenheim, dieser einst so ruhige Stadtteil im Osten Frankfurts, hat sich verändert. Als ich letzte Woche vor Ort war, erzählte mir eine ältere Dame, sie traue sich kaum noch, ihre Wohnung zu verlassen. «Wir schlafen nur noch mit einem Auge«, sagte sie mit zittriger Stimme.
Die Polizei hat ihre Präsenz deutlich verstärkt. Zivilstreifen sind rund um die Uhr unterwegs. Auch die Bevölkerung wird aktiv: Anwohner haben eigene Nachbarschaftswachen organisiert. «Wir müssen jetzt zusammenhalten«, betont Ortsvorsteher Rainer Schmidt.
Was treibt den Täter an? Experten vermuten psychologische Motive. Die Belohnung könnte nun den entscheidenden Hinweis bringen. Und die Menschen in Fechenheim hoffen, bald wieder ruhig schlafen zu können.