Die Stadt Braunschweig hat sich in den vergangenen Jahren zu einem bedeutenden Zentrum für Fachkongresse im Bereich der Mikroelektronik entwickelt. Mehr als 450 internationale Experten und Fachleute reisten vergangene Woche zur jährlichen Veranstaltungsreihe an. Ein deutliches Signal für den wachsenden Stellenwert der Region als Innovationsstandort, wie die Zahlen der Wirtschaftsförderung zeigen: Die Kongressbesuche bringen der Stadt jährlich rund 2,8 Millionen Euro Umsatz.
«Der Mikroelektronik-Standort Braunschweig ist längst kein Geheimtipp mehr», erklärt Professor Thomas Schmidt vom Institut für Halbleitertechnik. «Wir sehen eine steigende Vernetzung zwischen Forschung und Industrie, die genau hier stattfindet.» Die Veranstaltungsreihe umfasste dieses Jahr drei Fachkongresse, die sich mit Halbleitertechnologien, Chipdesign und neuen Anwendungen beschäftigten.
Bei meinem Besuch der Kongresshalle fiel auf: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus allen Teilen der Welt. Eine Entwicklung, die ich seit meinen ersten Berichten über die Veranstaltung vor fünf Jahren beobachte. Damals waren es vorwiegend deutsche Fachleute.
Besonders Startups profitieren von der Aufmerksamkeit. «Wir haben unser Unternehmen direkt nach dem Kongress im letzten Jahr gegründet», berichtet Lisa Müller, Gründerin eines Mikrochip-Startups. «Die Kontakte, die wir hier knüpfen konnten, waren entscheidend für unsere Finanzierung.»
Die Stadt plant nun, das Kongresszentrum zu erweitern und speziell auf die Bedürfnisse der Technologiebranche auszurichten. Für die regionale Wirtschaft bedeutet dies nicht nur Prestigegewinn, sondern handfeste Entwicklungschancen. Die Frage bleibt: Kann Braunschweig diesen Vorsprung halten, wenn andere Städte nachziehen?