In Düsseldorf herrscht aktuell ein Verkehrschaos, das Pendler und Anwohner gleichermaßen betrifft. Drei wichtige Rheinbrücken werden in den kommenden Wochen teilweise oder komplett gesperrt. Die Theodor-Heuss-Brücke, die Flehe-Brücke und die Südbrücke – allesamt zentrale Verkehrsadern der Landeshauptstadt – sind betroffen. Nach Angaben der Autobahn GmbH werden täglich bis zu 85.000 Fahrzeuge umgeleitet.
Die massivsten Einschränkungen gibt es an der Theodor-Heuss-Brücke (A44). Seit dem 7. Juni ist die Fahrbahn Richtung Mönchengladbach komplett gesperrt. «Die Sanierungsarbeiten sind unvermeidbar. Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer hat oberste Priorität», erklärte ein Sprecher der Autobahn GmbH. Die Sperrung soll bis Ende Juni dauern. Parallel dazu wird die Flehe-Brücke (A46) in Fahrtrichtung Wuppertal an mehreren Wochenenden vollständig gesperrt.
Die Folgen sind dramatisch. Als ich gestern morgen durch Düsseldorf-Bilk fuhr, standen die Autos in allen Nebenstraßen. Viele Anwohner berichten von verdoppelten Fahrtzeiten zur Arbeit.
Besonders belastet sind die Umleitungsstrecken über die Südbrücke und die Josef-Kardinal-Frings-Brücke bei Neuss. Der ÖPNV reagiert mit verstärkten Rheinbahn-Verbindungen, doch auch hier kommt es zu Verzögerungen.
Die Arbeiten sind Teil eines größeren Sanierungsprogramms. Die Rheinbrücken, viele davon in den 1960er Jahren gebaut, erreichen allmählich ihre Belastungsgrenze. «Wir müssen jetzt handeln, um langfristig die Verkehrsinfrastruktur zu sichern», so ein Verkehrsexperte der Stadt Düsseldorf.
Für Pendler und Anwohner bleibt nur, Geduld zu haben oder Alternativen zu finden. Vielleicht ist es an der Zeit, das Fahrrad aus dem Keller zu holen – die Rheinuferradwege sind schließlich von den Sperrungen nicht betroffen.