Müll kaufen, um Gesetze zu befolgen? Klingt absurd, ist aber Realität für das Autohaus Gebert in Zwickau. Seit 17 Jahren verkaufen die Geberts erfolgreich Fahrzeuge. Doch nun müssen sie monatlich Verpackungsmüll einkaufen, obwohl sie selbst kaum welchen produzieren. Der Grund: Das neue Verpackungsgesetz verpflichtet sie, Verpackungslizenzen zu erwerben – mindestens 200 Euro pro Jahr.
«Das ist der reinste Wahnsinn», sagt Geschäftsführer Hans Gebert kopfschüttelnd. «Wir bestellen nur Autos, die kommen ohne Verpackung. Bei uns fallen hauptsächlich ein paar Umschläge und Blätter Papier an.»
Die Behörden bleiben hart. Wer Produkte mit Verpackungen in Umlauf bringt, muss zahlen. Für kleine Betriebe bedeutet das unnötige Kosten und Papierkram. Das Perfide: Um auf die vorgeschriebene Mindestmenge zu kommen, müssen die Geberts nun tatsächlich Verpackungsmüll zukaufen.
Als ich letzte Woche vor Ort war, zeigte mir Herr Gebert resigniert die Formulare und Rechnungen. «Verstehen Sie das?», fragte er. Ich musste verneinen.
Die Geschichte steht beispielhaft für den Bürokratiedschungel, den viele mittelständische Unternehmen beklagen. Ein Gesetz mit guter Absicht trifft auf die komplexe Realität kleiner Betriebe. Die Frage bleibt: Muss sinnvoller Umweltschutz wirklich so umgesetzt werden, dass Firmen Müll kaufen müssen?