Der abrupte Förderstopp für E-Autos Ende 2023 hat die Branche kalt erwischt. Jetzt plant die Bundesregierung einen neuen Anlauf zur Elektromobilität – diesmal über Steuererleichterungen. Nach Informationen aus Regierungskreisen sollen ab Sommer 2024 steuerliche Vorteile für Dienstwagen mit Elektroantrieb deutlich ausgeweitet werden. Die Zulassungszahlen für E-Autos sind seit Dezember um fast 30 Prozent eingebrochen.
Während ich letzte Woche mit Autohändlern in Düsseldorf sprach, wurde die Verunsicherung deutlich spürbar. «Die Kunden stehen auf der Bremse. Viele warten ab, ob noch etwas vom Staat kommt», berichtete mir der Inhaber eines mittelständischen Autohauses. Die neue Förderung zielt nun vor allem auf Unternehmen ab. Dienstwagen mit Elektroantrieb sollen künftig mit bis zu 30 Prozent steuerlich absetzbar sein – deutlich mehr als bisher.
Die Branche reagiert verhalten optimistisch. «Eine Kontinuität in der Förderpolitik wäre wichtiger gewesen als dieser Zickzackkurs», kritisiert Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut. Dennoch könnten die Maßnahmen helfen, den Markt zu stabilisieren. Was mir in den Gesprächen mit Herstellern auffiel: Viele setzen inzwischen weniger auf staatliche Hilfen, sondern mehr auf sinkende Produktionskosten und attraktivere Modelle.
Für Verbraucher und Wirtschaft bedeutet die neue Förderung vor allem eines: mehr Planungssicherheit. Ob die Maßnahmen ausreichen, um Deutschland als E-Auto-Standort im internationalen Wettbewerb zu stärken, bleibt abzuwarten. Was würde eigentlich passieren, wenn wir die Mobilitätswende komplett dem freien Markt überließen? Mehr dazu beim Bundeswirtschaftsministerium.