In einer Zeit, wo Daten das neue Gold sind, beginnt Borussia Dortmund seine Bundesliga-Saison ausgerechnet gegen einen Club, der die digitale Revolution im deutschen Fußball anführt. Der FC St. Pauli, frisch aufgestiegen und technologisch bestens gerüstet, empfängt den BVB zum Saisonauftakt am Millerntor – und setzt dabei auf ein bemerkenswertes Arsenal an KI-gestützten Analysetools.
Was auf den ersten Blick wie ein klassisches David-gegen-Goliath-Duell wirkt, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als Zusammentreffen zweier unterschiedlicher Technik-Philosophien. Während Dortmund auf etablierte Datenanalyse setzt, hat St. Pauli in der Aufstiegssaison mit einem selbstentwickelten KI-System überrascht, das Spielerleistungen in Echtzeit auswertet und taktische Anpassungen vorschlägt. «Wir nutzen Technologie nicht um ihrer selbst willen, sondern um unsere Identität zu stärken», erklärt St. Paulis Sportdirektor Andreas Bornemann.
Das Tracking-System des Kiezklubs erfasst über 3.200 Datenpunkte pro Spieler und Spiel – deutlich mehr als die durchschnittlich 1.800 Punkte anderer Bundesligisten. Besonders die präzise Laufweganalyse hat dem Team von Trainer Fabian Hürzeler in der zweiten Liga entscheidende Vorteile verschafft. Der BVB hingegen vertraut auf sein etabliertes Analyseframework, das stärker auf menschlicher Expertise basiert und von Ex-Profi Sven Bender geleitet wird.
Die Begegnung am Millerntor wird mehr sein als nur der erste Spieltag – sie markiert den Moment, an dem datengetriebener Fußball endgültig in der Bundesliga ankommt. Wird der technologische Vorsprung des Aufsteigers den Qualitätsunterschied ausgleichen können? Ich bin jedenfalls gespannt, wie sich die beiden Technik-Philosophien auf dem Rasen manifestieren werden.