Drei Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren stehen unter Verdacht, einen Burger King in Essen überfallen zu haben. Die Polizei nahm sie gestern in Mülheim an der Ruhr fest. Bei dem Überfall auf die Filiale in Essen-Altendorf hatten die maskierten Täter am Montagabend die Herausgabe von Bargeld erzwungen und waren anschließend geflüchtet.
Ermittlungen der Kriminalpolizei führten schnell auf die Spur der mutmaßlichen Täter. «Die Aufnahmen der Videoüberwachung und Zeugenaussagen waren entscheidend«, erklärt Polizeisprecher Thomas Müller. In den Wohnungen der Tatverdächtigen stellten die Beamten Beweismaterial sicher, darunter Kleidungsstücke, die mit der Tat in Verbindung stehen könnten.
Für die Mitarbeiter des Schnellrestaurants war es ein Schock. «Sowas habe ich in meinen acht Jahren hier noch nicht erlebt», sagt eine Angestellte, die anonym bleiben möchte. «Plötzlich standen drei maskierte Jugendliche vor uns und forderten Geld.»
Der Überfall reiht sich in eine besorgniserregende Statistik ein. Im letzten Jahr verzeichnete die Polizei in Essen einen Anstieg bei Raubdelikten um knapp sieben Prozent. Besonders auffällig: Die Täter werden immer jünger.
Als ich vor einigen Jahren über Jugendkriminalität in Baden-Württemberg berichtete, zeichnete sich dieser Trend bereits ab. Fehlende Perspektiven, problematische Vorbilder und Gruppendynamik spielen oft eine entscheidende Rolle.
Die Tatverdächtigen wurden nach ihrer Festnahme den Erziehungsberechtigten übergeben. Der Jugendrichter entscheidet nun über weitere Maßnahmen. Experten fordern seit langem mehr Präventionsprogramme, die Jugendliche erreichen, bevor sie straffällig werden.
Für die Burger King-Filiale in Essen-Altendorf bedeutet der Vorfall eine Überprüfung der Sicherheitsmaßnahmen. Bleibt die Frage: Wie können wir junge Menschen davon abhalten, solche Wege einzuschlagen?