Der Schreckmoment kam unvermittelt: Ein Linienbus der Hamburger Verkehrsbetriebe musste gestern Mittag in Barmbek-Nord eine Vollbremsung hinlegen, als ein Auto plötzlich die Fahrbahn kreuzte. Zwei Fahrgäste wurden dabei verletzt. Der Vorfall ereignete sich gegen 13:40 Uhr auf dem Käthnerort, einer stark befahrenen Straße im Hamburger Nordosten. Laut Polizeiangaben wurden beide Verletzten vom Rettungsdienst versorgt.
Als langjährige Berichterstatterin in Hamburg habe ich schon häufiger über ähnliche Unfälle berichtet. Die Kreuzungssituation am Käthnerort ist bei Anwohnern als unübersichtlich bekannt. «Bei Vollbremsungen kommt es besonders für stehende Fahrgäste zu erheblichen Sturzgefahren», erklärt ein Sprecher der Verkehrsbetriebe Hamburg. Die beiden Verletzten hatten offenbar keine Möglichkeit, sich festzuhalten, als der Bus abrupt abbremsen musste.
Der Fahrer des Pkw, der die Vollbremsung auslöste, setzte seine Fahrt fort – möglicherweise ohne den Vorfall überhaupt bemerkt zu haben. Die Polizei ermittelt nun wegen Verkehrsgefährdung und Fahrerflucht. Ein Augenzeuge beschrieb den Wagen als «dunklen Kombi», konnte aber kein Kennzeichen nennen.
Der öffentliche Nahverkehr in Hamburg befördert täglich etwa 700.000 Menschen. Unfälle dieser Art sind selten, aber wenn sie passieren, oft folgenreich. Besonders ältere Menschen oder Personen mit eingeschränkter Mobilität sind gefährdet.
Dieser Vorfall mahnt wieder einmal zur gegenseitigen Rücksichtnahme im Straßenverkehr. Die Verkehrssicherheit betrifft uns alle – ob als Fahrgast, Fußgänger oder Autofahrer. Was wäre, wenn in jedem Fahrzeug nicht nur ein Fahrer, sondern auch die Verantwortung für alle anderen Verkehrsteilnehmer mitführe?