Der Machtkampf bei Borussia Dortmund spitzt sich zu. Was als interner Führungsstreit begann, entwickelt sich zunehmend zu einem öffentlichen Schlagabtausch, der den gesamten Verein zu lähmen droht. Präsident Reinhold Lunow hat nun deutlich gemacht: Ein monatelanger Wahlkampf wäre für den BVB «fatal». Eine Aussage, die direkt gegen Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke gerichtet scheint, der seinen Abschied für 2025 angekündigt hatte, nun aber offenbar an der Macht festhalten will.
Die Fronten verhärten sich zusehends. Während Lunow auf Kontinuität in der aktuellen Führungsstruktur setzt, versucht Watzke, seine Position durch Unterstützer im Umfeld zu stärken. Die Zahlen sprechen für beide Seiten: Sportlich steht der BVB mit dem Champions-League-Finale 2023 gut da, wirtschaftlich gibt es aber Herausforderungen. «Wir brauchen jetzt Klarheit und keine monatelangen Grabenkämpfe», wird ein Insider aus Vereinskreisen zitiert. «Das schadet nur unserem sportlichen Erfolg.»
Besonders brisant: Die Debatte findet mitten in der entscheidenden Saisonphase statt. Für die Mannschaft von Trainer Edin Terzić, die in der Bundesliga um die Champions-League-Plätze kämpft, ist der Führungsstreit eine zusätzliche Belastung. Die Fans sind gespalten. Viele schätzen Watzkes Verdienste, sehen aber auch die Notwendigkeit einer Veränderung nach fast zwei Jahrzehnten unter seiner Führung.
Wie es weitergeht? Die nächste Mitgliederversammlung könnte entscheidend werden. Doch eines ist klar: Je länger der Machtkampf andauert, desto größer wird der Schaden für den BVB. Ob Schwarz-Gelb es schafft, den Konflikt intern zu lösen, oder ob die Grabenkämpfe den Verein weiter lähmen – das wird die kommenden Wochen bestimmen. Für die Zukunft des Traditionsvereins steht viel auf dem Spiel.