In Dortmund brodelt es hinter den schwarz-gelben Kulissen. Was für Außenstehende nach geordneten Verhältnissen aussieht, entpuppt sich als brisanter Machtkampf, der nicht nur die sportliche Zukunft, sondern auch einen 300-Millionen-Deal gefährden könnte. Die Unruhe zwischen BVB-Boss Hans-Joachim Watzke und dem Rest der Führungsriege zeigt, wie fragil das Konstrukt eines modernen Fußballunternehmens sein kann.
Der Kern des Konflikts liegt in der geplanten Nachfolgeregelung für Watzke, dessen Vertrag 2025 ausläuft. Eigentlich schien alles geregelt: Lars Ricken sollte als Sportchef fungieren, Sebastian Kehl die Profi-Abteilung führen, während Carsten Cramer und Thomas Treß das operative Geschäft verantworten. Doch nun scheint Watzke diesen Plan zu torpedieren und an seinem Stuhl festzuhalten – ein Vorgehen, das intern für erhebliche Spannungen sorgt.
«Die Situation bei Borussia Dortmund zeigt exemplarisch, wie entscheidend klare Führungsstrukturen für den wirtschaftlichen Erfolg im Profifußball sind», erklärt Sportökonom Henning Zülch gegenüber Insidern. Besonders brisant: Ein großer internationaler Investor steht bereit, bis zu 300 Millionen Euro in den BVB zu pumpen – allerdings nur unter der Bedingung langfristiger Stabilität in der Führungsetage.
Der Machtkampf kommt zur Unzeit. Sportlich steht der BVB vor entscheidenden Wochen in Bundesliga und Champions League, während hinter den Kulissen die Weichen für die Zukunft gestellt werden müssen. Die Frage, die sich viele BVB-Fans stellen: Ist Watzke nach seiner langen Ära noch der richtige Mann, um den Verein in eine neue Epoche zu führen, oder blockiert er mit seinem Festhalten an der Macht die dringend nötige Modernisierung? Die Antwort darauf könnte über weit mehr als nur 300 Millionen Euro entscheiden.