Die Vorfreude war groß, das Ergebnis ernüchternd. Borussia Dortmund hat sich mit einem alles andere als überzeugenden 1:0 gegen Al-Ahly Kairo für das Achtelfinale der FIFA Klub-WM 2025 qualifiziert. Vor knapp 40.000 Zuschauern im Miami Gardens Stadium zeigte der BVB eine Leistung, die Trainer Nuri Şahin später als «zweckdienlich, aber ausbaufähig» bezeichnete. In den sozialen Medien machten sich derweil Fans über die träge Spielweise lustig – #BVBJetlag trendete zeitweise auf X.
Dass die Schwarz-Gelben überhaupt im Turnier bleiben, verdanken sie vor allem Julian Brandt, dessen präziser Freistoß in der 73. Minute die Erlösung brachte. Nach einer technisch ärmlichen ersten Halbzeit, in der die Dortmunder kaum Lösungen gegen die tief stehenden Ägypter fanden, stellte Şahin taktisch um. «Wir mussten die Außenbahnen besser bespielen und mehr Tempo ins Spiel bringen», erklärte er nach dem Spiel. Die Einwechslung des jungen Bynoe-Gittens erwies sich dabei als Glücksgriff.
Die neuartige Klub-WM mit 32 Teams sorgt in der Fußballwelt weiterhin für Diskussionen. «Wenn wir ehrlich sind, spüren wir alle die Belastung», gab BVB-Kapitän Emre Can zu. «Die Reisestrapazen, die Zeitumstellung, die Hitze – das alles macht es nicht leichter.» Die FIFA verweist dagegen auf Rekordzuschauerzahlen und ein wachsendes Interesse am globalen Vereinsfußball. BVB-Geschäftsführer Lars Ricken betonte: «Sportlich ist das Turnier eine Herausforderung, wirtschaftlich eine Chance.»
Wie weit der BVB im Turnier kommen kann, bleibt nach dieser durchwachsenen Leistung fraglich. Im Achtelfinale wartet mit Inter Miami ein Gegner, der den Heimvorteil genießt und mit Lionel Messi einen Spieler hat, der selbst im Alter von 38 Jahren noch Spiele im Alleingang entscheiden kann. Wird der BVB gegen die US-Amerikaner eine ähnliche Leistung zeigen, dürfte die Klub-WM-Reise schnell vorbei sein. Ob die zusätzliche Belastung durch das Turnier auch Auswirkungen auf die Bundesliga-Saison haben wird? In Dortmund beobachtet man die Regeneration der Spieler mittlerweile mit Hightech-Wearables, um Verletzungen vorzubeugen.