Die Gesichter der BVB-Verantwortlichen sprachen Bände. In der 37. Minute des Testspiels gegen Juventus Turin knickte Niklas Süle ohne Fremdeinwirkung um und blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen. Was zunächst wie eine harmlose Szene wirkte, könnte für Borussia Dortmund zum Albtraum werden.
«In solchen Momenten steht der Fußball komplett still», sagte Trainer Nuri Sahin nach dem Spiel sichtlich betroffen. «Wir hoffen alle, dass es nicht so schlimm ist, wie es auf den ersten Blick aussah.» Die medizinische Abteilung des BVB ist alarmiert: Erste Untersuchungen deuten auf eine schwerwiegende Knöchelverletzung hin, möglicherweise einen Bänderriss.
Der 29-jährige Innenverteidiger hatte sich nach anfänglichen Schwierigkeiten in der letzten Saison zum Leistungsträger entwickelt. Mit 89,7% gewonnenen Zweikämpfen stellte er einen Bestwert in der Bundesliga auf. Ausgerechnet jetzt, zwei Wochen vor Bundesligastart, droht der Ausfall. Die Dortmunder Social-Media-Kanäle wurden nach dem Spiel von besorgten Fan-Kommentaren überflutet.
Ein verletzungsbedingter Ausfall wäre besonders bitter, da Sport-Geschäftsführer Sebastian Kehl erst kürzlich bekräftigte: «Wir haben mit Nico Schlotterbeck und Niklas Süle das vielleicht beste Innenverteidiger-Duo der Liga.» Die Dortmunder Verantwortlichen prüfen nun fieberhaft, ob auf dem Transfermarkt reagiert werden muss. Die genaue Diagnose und Ausfallzeit wird für Montag erwartet, nach eingehenden Untersuchungen in der BVB-Klinik.
«Niklas ist nicht nur sportlich, sondern auch menschlich ein wichtiger Teil unserer Mannschaft», betonte Kapitän Emre Can. «Wir werden ihn in jedem Fall unterstützen und hoffen, dass er schnell wieder auf dem Platz stehen kann.» Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt – aber die Sorgenfalten im Dortmunder Lager sind unübersehbar.