In Berlin müssen Fahrgäste ab sofort mit erheblichen Einschränkungen im Busbetrieb rechnen. Die BVG hat ihre zentrale Buswerkstatt in Wilmersdorf wegen akuter Einsturzgefahr gesperrt. Ingenieurbüros entdeckten bei routinemäßigen Untersuchungen schwerwiegende Schäden an der Tragkonstruktion der Halle, die umgehend zum Nutzungsverbot führten. Seit Sonntagnachmittag dürfen keine Busse mehr in die Werkstatt einfahren.
Die Sperrung trifft den Berliner Nahverkehr hart. «Wir müssen vorübergehend das Busangebot auf einigen Linien reduzieren», erklärt BVG-Betriebsvorstand Rolf Erfurt. Bis zu 15 Prozent der Busflotte – etwa 150 Fahrzeuge – können nun nicht mehr gewartet werden. Besonders betroffen sind Linien im Südwesten und Westen Berlins, darunter die stark frequentierten Verbindungen M29, X10 und X83.
Ich war gestern vor Ort und sah dutzende Busse, die auf dem Betriebshof abgestellt wurden. Die Stimmung unter den Mitarbeitern wirkte angespannt. Ein Werkstattmitarbeiter, der anonym bleiben möchte, berichtete mir: «Wir haben schon länger über Risse in den Betonteilen gesprochen. Dass es so schlimm ist, hat aber niemand gedacht.«
Die BVG versucht nun, die Werkstattkapazitäten auf andere Standorte zu verteilen. Gleichzeitig laufen Untersuchungen, wie schnell die Wilmersdorfer Halle saniert werden kann. «Das wird mindestens einige Wochen dauern», schätzt ein BVG-Sprecher. Der Senat hat Unterstützung zugesagt.
Für die Berlinerinnen und Berliner bedeutet das: längere Wartezeiten und vollere Busse. Besonders ärgerlich: Die Einschränkungen treffen die Stadt mitten in der touristischen Hochsaison. Wie lange die Fahrgäste Geduld haben müssen, bleibt die große Frage, die derzeit niemand beantworten kann.