In der Alten Oper Frankfurt verwandeln sich seit gestern Abend Menschen in Katzen. Das legendäre Musical «Cats» von Andrew Lloyd Webber gastiert für zwei Wochen in der Mainmetropole. Bereits zur Premiere waren alle 2.500 Plätze besetzt. Besucher jeden Alters ließen sich von der einzigartigen Mischung aus Tanz, Gesang und Kostümkunst verzaubern.
Die Produktion bringt den Broadway-Klassiker in einer technisch aufwändig überarbeiteten Version nach Deutschland. Die Jellicle-Katzen, die sich zur jährlichen Wahl versammeln, welche von ihnen ein neues Leben beginnen darf, wirken dabei lebendiger denn je. «Wir haben für diese Tournee besonders in die Lichttechnik investiert», erklärt Produktionsleiter Martin Weber. «Die Atmosphäre soll das Publikum direkt in den Schrottplatz versetzen, wo die Katzen leben.»
Besonders die Darstellerin der Grizabella, Sabine Neumann, beeindruckte mit ihrer kraftvollen Interpretation des Welthits «Memory«. Als ich sie nach der Vorstellung treffe, ist sie trotz zweistündiger Bühnenperformance voller Energie: «Frankfurt hat ein wunderbares Publikum. Man spürt sofort, wenn der Funke überspringt.»
Die technischen Umbauten in der Alten Oper stellten das Team vor Herausforderungen. Der klassische Konzertsaal musste in ein Katzenrevier verwandelt werden. «Allein die Bühnenelemente kamen mit sechs Lastwagen», verrät Bühnentechniker Klaus Förster. Eine Woche dauerten die Vorbereitungen.
Was mich besonders beeindruckt: Viele Besucher waren bereits in den 1980er Jahren dabei, als «Cats» erstmals durch Deutschland tourte. Sie bringen nun ihre Kinder und Enkel mit. Ein Musical, das Generationen verbindet – in Zeiten digitaler Unterhaltung keine Selbstverständlichkeit.
Die Aufführungen in Frankfurt laufen noch bis zum 24. September. Wer dabei sein möchte, sollte sich beeilen – über die Hälfte aller Vorstellungen sind bereits ausverkauft. Und wer weiß, wann die Jellicle-Katzen das nächste Mal in der Mainmetropole ihre nächtliche Wahl abhalten.