Die Champions-League-Party in München blieb überwiegend friedlich. Rund 150.000 Fußballfans aus Spanien und England hatten die bayerische Landeshauptstadt am Wochenende in eine internationale Partyzone verwandelt. Die Polizei zieht nach dem Finale zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund eine erfreuliche Bilanz.
«Ein Fußballfest ohne größere Zwischenfälle», so fasst Polizeisprecher Andreas Franken das Geschehen zusammen. Mit 2.000 Einsatzkräften war die Polizei auf alle Eventualitäten vorbereitet. Doch die befürchteten Ausschreitungen blieben aus. Lediglich 73 Straftaten wurden registriert – hauptsächlich Taschendiebstähle und kleinere Körperverletzungen.
Die Stimmung in der Stadt war beeindruckend. Als ich gestern durch die Fanzonen am Marienplatz und Odeonsplatz schlenderte, spürte man den internationalen Flair. Gelbe Dortmund-Trikots mischten sich mit dem königlichen Weiß aus Madrid. «Wir sind hier, um Fußball zu feiern, nicht um Ärger zu machen», sagte mir Pablo, ein 32-jähriger Real-Fan aus Valencia.
Auch der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter lobte das Verhalten der Fans: «München hat gezeigt, dass wir Großveranstaltungen nicht nur organisieren, sondern auch feiern können.»
In der Allianz Arena sorgten 1.800 Ordner für einen reibungslosen Ablauf. Besonders beeindruckte mich die Disziplin der Dortmunder Fans, die trotz der 0:2-Niederlage ihrer Mannschaft Respekt zeigten. Ein Polizist meinte augenzwinkernd: «Wenn doch nur alle Bundesligaspiele so ablaufen würden!»
Für die Münchner Wirtschaft war das Finale ein Segen. Hotels waren ausgebucht, Gaststätten und Biergärten voll. Die Stadt rechnet mit Mehreinnahmen von rund 50 Millionen Euro. Die nächste Fußball-Großveranstaltung steht bereits vor der Tür: die EM 2024, bei der München Austragungsort ist.
Die Erfahrungen vom Wochenende stimmen zuversichtlich. Es scheint, als hätte der Fußball für ein paar Tage die Welt ein bisschen besser gemacht. Oder wie ein englischer Fan es ausdrückte: «Football may be coming home or to Spain, but the party was definitely in Munich.»