Die Geschichte wiederholt sich, und manchmal ist sie sogar noch schöner als beim ersten Mal. Gisli Kristjansson hat dem SC Magdeburg erneut in einem entscheidenden Moment zum Triumph verholfen. Mit einer beeindruckenden Leistung führte der Isländer sein Team zum ersten Champions-League-Titel der Vereinsgeschichte. Dass der 24-Jährige dabei an gleicher Stelle zum Matchwinner avancierte wie beim DHB-Pokal-Sieg vor einem Jahr, macht diese Heldengeschichte noch bemerkenswerter.
In der Kölner Lanxess Arena, wo der SCM bereits 2023 triumphierte, zeigte Kristjansson eine herausragende Leistung. Trotz Schulterproblemen, die ihn in der Vergangenheit immer wieder plagten, war er mit sieben Treffern maßgeblich am 29:28-Erfolg gegen den FC Barcelona beteiligt. «Es ist einfach unglaublich. Nach allem, was ich mit meiner Schulter durchgemacht habe, hier wieder zu stehen und zu gewinnen – ich kann es kaum fassen», sagte der sichtlich bewegte Rückraumspieler nach dem Spiel.
Trainer Bennet Wiegert konnte seine Emotionen kaum zurückhalten: «Was Gisli heute geleistet hat, war außergewöhnlich. Er hat in den entscheidenden Momenten die Verantwortung übernommen und gezeigt, warum er zu den besten Spielern der Welt gehört.» Der Erfolg des SCM ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass Barcelona als Favorit ins Finale gegangen war und zuvor als nahezu unbezwingbar galt.
Der Champions-League-Sieg krönt eine beeindruckende Entwicklung des Vereins, der sich in den letzten Jahren kontinuierlich in der europäischen Spitze etabliert hat. Für die Handball-verrückte Stadt Magdeburg ist dieser Triumph mehr als nur ein Sportereignis – er ist ein kollektiver Moment des Stolzes. Und mittendrin: Gisli Kristjansson, der isländische Magier, der in Köln erneut Geschichte geschrieben hat.