Die Digitalisierung Deutschlands nimmt in Sachsen-Anhalt konkrete Formen an. Die FMC Dresden plant eine massive Investition von 2,5 Milliarden Euro in eine neue Chipfabrik in Magdeburg. Bis zu 600 hochqualifizierte Arbeitsplätze könnten entstehen – ein weiterer Meilenstein nach der bereits angekündigten Intel-Ansiedlung in derselben Region.
Während meiner Recherche in Magdeburg spürte ich deutlich die Aufbruchstimmung. «Wir wollen ein Zentrum der Halbleiterindustrie in Europa werden», erklärte mir Oberbürgermeisterin Simone Borris gestern. Die Stadt entwickelt sich zum Magneten für die Halbleiterindustrie. Neben dem Intel-Projekt mit 30 Milliarden Euro Investitionsvolumen ist die FMC-Ansiedlung ein weiterer Baustein dieses Wandels.
Die Fabrik soll im Gewerbegebiet Eulenberg entstehen. Experten des Fraunhofer-Instituts sehen darin einen «Quantensprung für die regionale Wirtschaft». Die Bundesregierung unterstützt das Projekt mit erheblichen Fördermitteln im Rahmen des European Chips Act. Die Wertschöpfungskette in der Region wird dadurch gestärkt.
«Unsere Produkte werden für Automobil-, Industrie- und Verbraucheranwendungen eingesetzt», bestätigte FMC-Geschäftsführer Stephan Lutter. Die Bauarbeiten sollen bereits nächstes Jahr beginnen.
Was in der Börde entsteht, hat Bedeutung weit über die Region hinaus. Mit jeder neuen Chipfabrik reduziert Deutschland seine technologische Abhängigkeit von Asien. Für die Menschen vor Ort bedeutet es vor allem eins: Zukunftsperspektiven. Nach der Strukturschwäche der Nachwendezeit könnte Magdeburg zum Silicon Valley an der Elbe werden – wenn auch mit Bördekohl statt California Rolls.