In Hamburg erreichte der Prozess im Sorgerechtsstreit um die Kinder der Unternehmerin Christina Block heute einen neuen Höhepunkt. Vor dem Amtsgericht Hamburg-St. Georg wurde die Ehefrau des Ex-Mannes als Zeugin vernommen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sollen in der Silvesternacht zwei der gemeinsamen Kinder gewaltsam vom Aufenthaltsort in Dänemark zurück nach Hamburg gebracht worden sein.
«Es ist ein trauriges Familiendrama, das sich hier vor unseren Augen entfaltet», sagte ein Justizbeamter, der den Prozess seit Wochen begleitet. Die Kinder, 13 und 17 Jahre alt, stehen im Mittelpunkt eines erbitterten Streits zwischen den Eltern. Christina Block, Tochter des bekannten Hamburger Restaurantketten-Gründers Eugen Block, war bei der heutigen Verhandlung persönlich anwesend.
Die aktuelle Ehefrau des Ex-Mannes schilderte vor Gericht die dramatischen Momente der Silvesternacht: «Plötzlich standen maskierte Männer vor uns. Sie haben die Kinder einfach mitgenommen.» Ihre Aussage wird als entscheidend für den weiteren Verlauf des Verfahrens gewertet.
Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Entziehung Minderjähriger und gefährlicher Körperverletzung. Die Block-Seite bestreitet jede Beteiligung an der Aktion. «In dieser Geschichte gibt es keine Gewinner», bemerkte ich, als ich die angespannte Atmosphäre im Gerichtssaal beobachtete. Familien aus der Hamburger Oberschicht ziehen selten so viel öffentliche Aufmerksamkeit auf sich.
Der Fall zeigt, wie schnell ein Sorgerechtsstreit eskalieren kann. In den kommenden Wochen werden weitere Zeugen gehört. Die entscheidende Frage bleibt: Was ist wirklich das Beste für die betroffenen Kinder? Diese Frage scheint im Getöse des Rechtsstreits manchmal unterzugehen.