In Dortmund-Huckarde geht die Debatte um die Zukunft der Gilden-Grundschule in die entscheidende Phase. Der Stadtrat hat gestern Abend nach dreistündiger Diskussion den Umzug von 230 Schulkindern in Container beschlossen. Ab Sommer 2025 sollen die Kinder für mindestens drei Jahre in die Übergangslösung ziehen, während das marode Hauptgebäude abgerissen und neu gebaut wird. Kosten für den Umzug: 3,8 Millionen Euro.
«Es war längst überfällig», sagt Schulleiterin Monika Laufer. «Seit Jahren fallen uns buchstäblich die Decken auf den Kopf.» Tatsächlich zeigt ein Blick in die Klassenräume erschreckende Zustände: bröckelnder Putz, defekte Heizungen und Toiletten, die regelmäßig überlaufen. Eine Situation, die ich bei meinem letzten Besuch in Huckarde selbst erleben musste und die an vielen Schulen im Ruhrgebiet leider keine Seltenheit ist.
Die Container sollen auf der Sportwiese neben dem aktuellen Schulgebäude errichtet werden – eine Lösung, die bei Eltern auf geteilte Meinungen stößt. «Natürlich fehlt dann Platz zum Spielen, aber immerhin müssen die Kinder nicht quer durch die Stadt fahren», erklärt Elternsprecherin Sabine Meier beim Elternabend. Der Schulweg bleibt gleich, ein wichtiger Faktor für die jungen Grundschüler.
Kritik kommt von der Opposition im Stadtrat. «Für 3,8 Millionen Euro hätte man auch eine vernünftige Sanierung des Altbaus finanzieren können», moniert CDU-Ratsherr Peter Reuter. Die Stadtverwaltung hält dagegen: Eine Sanierung würde am Ende teurer und weniger nachhaltig sein als ein moderner Neubau.
Während andere Städte bereits positive Erfahrungen mit Containerlösungen gemacht haben, bleibt in Huckarde die Sorge: Wird aus dem Provisorium nicht doch eine Dauerlösung? Erfahrungen aus Hamburg, wo manche «Übergangslösungen» mittlerweile seit über zehn Jahren stehen, zeigen, dass diese Befürchtung nicht unbegründet ist. Für die Kinder der Gilden-Schule bleibt zu hoffen, dass der versprochene Neubau tatsächlich in drei Jahren steht.