Als ich gestern durch die Kölner Altstadt schlenderte, war sie bereits zu spüren: die besondere Spannung, die nur ein Krimi-Festival in die Stadt bringen kann. Die Crime Cologne startet dieses Jahr am 15. September und verwandelt Köln für acht Tage in einen Schauplatz für Mordsfälle, Thriller und Spannung. Mit über 25 Veranstaltungen und mehr als 45 nationalen wie internationalen Autor:innen verspricht das Festival ein Highlight für Krimifans.
Was vor elf Jahren als kleine Idee begann, hat sich längst zu einem der bedeutendsten Krimi-Festivals Deutschlands entwickelt. Besonders gespannt bin ich auf Sebastian Fitzek, der sein neues Werk «Die Einladung» vorstellt. Der Berliner Bestsellerautor liest am 22. September im Comedia Theater – die Tickets dafür sind heiß begehrt.
«Wir wollen Literatur erlebbar machen», erklärt mir Festivalleiterin Bettina Fischer beim Gespräch im Café. «Deshalb finden unsere Lesungen nicht nur in Buchhandlungen statt, sondern auch an ungewöhnlichen Orten.» Vom Brauhaus über das Polizeipräsidium bis zum Friedhof Melaten – die ganze Stadt wird zur Kulisse.
Bei meinen Recherchen stieß ich auf ein besonderes Format: die «Lange Kriminacht» am 20. September. Hier präsentieren sechs Autor:innen in der Alten Feuerwache ihre Werke in kurzen, intensiven Lesungen. Eine perfekte Gelegenheit, um neue Stimmen der Krimi-Szene kennenzulernen.
Interessant finde ich auch den neuen Schwerpunkt auf True Crime. Die Journalistin Sabine Rückert stellt ihre Podcast-Arbeit «Zeit Verbrechen» vor und diskutiert die Faszination echter Kriminalfälle. Der Ansturm auf diese Veranstaltung zeigt, wie stark das Genre boomt.
Die Crime Cologne ist mehr als nur Unterhaltung. Sie spiegelt gesellschaftliche Themen wider und regt zum Nachdenken an. In den Gesprächen zwischen den Lesungen erfahre ich oft mehr über unsere Zeit als in mancher Nachrichtensendung. Vielleicht liegt genau darin der Reiz von Krimis: Sie verhandeln unsere Ängste und Hoffnungen in spannenden Geschichten.
Mehr Informationen und Tickets gibt es auf der Website des Festivals.