Die Dresdner Straßen erstrahlten am Samstag in allen Regenbogenfarben. Bei strahlendem Sonnenschein zogen mehr als 10.000 Menschen durch die Innenstadt, um beim Christopher Street Day (CSD) für die Rechte von LGBTQ+-Personen zu demonstrieren. Der bunte Protestzug startete am Altmarkt und führte über die Prager Straße bis zum Postplatz.
Unter dem Motto «Liebe kennt keine Grenzen» feierten die Teilnehmenden die sexuelle und geschlechtliche Vielfalt. «Wir wollen zeigen, dass Dresden eine weltoffene Stadt ist», sagte Organisatorin Jana Müller vom CSD Dresden e.V. Die Polizei sprach von einem friedlichen Verlauf der Veranstaltung. Vereinzelt waren am Rande der Demonstration auch Gegendemonstranten zu sehen, die jedoch in der Minderheit blieben.
Besonders auffällig waren die kreativen Kostüme und selbstgebastelten Plakate. «Es ist mein erstes Mal beim CSD und ich bin überwältigt von der positiven Energie hier», erzählte der 19-jährige Leon aus Dresden. Zahlreiche Vereine, Initiativen und Parteien beteiligten sich mit eigenen Wagen am Umzug. Auch Oberbürgermeister Dirk Hilbert ließ es sich nicht nehmen, ein Grußwort zu sprechen: «Dresden steht für Toleranz und Akzeptanz. Wir müssen diese Werte jeden Tag verteidigen.»
Als langjährige Beobachterin der Dresdner Stadtgesellschaft fällt mir auf, wie sehr der CSD in den letzten Jahren gewachsen ist. Was einst als kleine Demonstration begann, ist heute zu einem festen Bestandteil des städtischen Lebens geworden.
Nach dem Umzug feierten tausende Menschen auf dem Altmarkt weiter. Hier gab es neben Musik und Tanz auch Informationsstände und Beratungsangebote. In Zeiten zunehmender politischer Polarisierung setzt der CSD ein wichtiges Zeichen. Die Botschaft der Teilnehmenden ist klar: Vielfalt bereichert unsere Gesellschaft – in Dresden und überall.