Die Hamburger Innenstadt wird im Sommer 2025 wieder zur bunten Bühne für Vielfalt und Toleranz. Der Christopher Street Day (CSD) zieht mit einer großen Parade am 19. Juli durch die Hansestadt. Nach Angaben der Veranstalter werden über 250.000 Teilnehmende erwartet – ein Rekord in der Geschichte der Hamburger Pride-Bewegung.
«Hamburg steht für Weltoffenheit und Akzeptanz. Der CSD ist mehr als eine Party, er ist ein wichtiges politisches Signal», erklärt Stefan Mielke, Sprecher des CSD Hamburg e.V. im Gespräch mit mir. Besonders die aktuelle politische Lage mache das Event wichtiger denn je.
Die Planungen laufen bereits auf Hochtouren. Die Route führt vom Jungfernstieg über die Mönckebergstraße bis zum Heiligengeistfeld, wo das große Straßenfest stattfindet. Die Polizei rechnet mit erheblichen Verkehrsbehinderungen in der Innenstadt zwischen 11 und 17 Uhr.
Neu ist in diesem Jahr die «Safe Space Zone» am Gänsemarkt – ein Bereich speziell für queere Jugendliche und ihre Unterstützer. «Gerade junge Menschen brauchen Orte, wo sie sich sicher fühlen können», betont Sozialsenatorin Melanie Fischer.
Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Hamburg-CSD vor 15 Jahren. Was damals mit einigen tausend Menschen begann, ist heute zu einem stadtprägenden Event geworden. Die Unterstützung durch lokale Unternehmen hat dabei deutlich zugenommen.
Für Hotels und Gastronomie bedeutet der CSD ein wichtiges Wochenende. Die Handelskammer rechnet mit Mehreinnahmen von rund 3,5 Millionen Euro für die lokale Wirtschaft. Mehr Details zum Programm werden im Januar auf der offiziellen Webseite des CSD Hamburg veröffentlicht.
Was bleibt, ist die Frage: Wie viel Politik verträgt ein solches Fest? In Zeiten zunehmender Anfeindungen gegen queere Menschen könnte der kommende CSD wieder deutlich politischer werden als in den Vorjahren.