Die Flammen schlugen heute Morgen meterhoch aus dem Dach eines Mehrfamilienhauses in Schöneberg. Gegen 4 Uhr wurden Anwohner durch laute Knallgeräusche geweckt. Ein Dachstuhlbrand in der Goltzstraße löste einen Großeinsatz aus. Die Feuerwehr rückte mit 110 Einsatzkräften an, um das Feuer zu bekämpfen, das sich bereits auf eine Fläche von 400 Quadratmetern ausgebreitet hatte.
«Als wir eintrafen, stand der Dachstuhl bereits in Vollbrand», berichtet Einsatzleiter Karsten Heinrichs. Die Bewohner des fünfstöckigen Altbaus konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Verletzt wurde nach bisherigen Erkenntnissen niemand. Das ist in solchen Situationen keine Selbstverständlichkeit – ich habe in meinen Jahren als Reporterin erlebt, wie schnell sich giftige Rauchgase in Treppenhäusern ausbreiten können.
Die Löscharbeiten gestalteten sich besonders schwierig. Durch die alte Bausubstanz und die verwinkelte Dachkonstruktion konnte das Feuer unbemerkt in Hohlräumen weiterbrennen. «Wir mussten Teile des Dachs öffnen, um an alle Glutnester heranzukommen», erklärt ein Feuerwehrsprecher. Dadurch zogen sich die Arbeiten bis in die Mittagsstunden.
Besonders betroffen sind die Bewohner der oberen Etage. Ihre Wohnungen sind vorerst unbewohnbar. Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg organisierte Notunterkünfte. Viele Nachbarn zeigten sich solidarisch und boten spontan Schlafplätze an – ein Hoffnungsschimmer in dieser schwierigen Situation.
Die Brandursache bleibt zunächst unklar. Experten der Kriminalpolizei haben die Ermittlungen aufgenommen. Wie geht es für die betroffenen Familien weiter? Die Frage nach dem «Danach» stellt sich bei jedem Wohnungsbrand neu – und bleibt oft lange unbeantwortet.