Als ich vor Jahren über digitale Innovationen im Gesundheitswesen berichtete, hätte ich nicht gedacht, dass ausgerechnet eine App aus Dresden einmal weltweite Aufmerksamkeit bekommen würde. Ein kleines Team hat dort die «Dementia App» entwickelt – eine Anwendung, die Demenzpatienten hilft, ihre Lebensqualität zu verbessern. Und die Geschichte erreichte sogar Apple-Chef Tim Cook, der sich davon sichtlich bewegt zeigte.
Die App wurde von Technologie-Enthusiasten zusammen mit Ärzten entwickelt und unterstützt Menschen mit beginnender Demenz dabei, sich an wichtige Dinge zu erinnern. Über 200.000 Downloads verzeichnet sie bereits. Das Besondere: Sie passt sich individuell an die Bedürfnisse der Betroffenen an.
«Wir wollten etwas schaffen, das wirklich im Alltag hilft und nicht nur eine technische Spielerei ist», erklärt Projektleiterin Katharina Weber. Die App erinnert nicht nur an Medikamente oder Termine, sondern speichert auch persönliche Erinnerungen mit Fotos und kurzen Texten.
Tim Cook bekam während seines Deutschland-Besuchs davon Wind und reagierte überraschend emotional: «Das ist genau die Art von Innovation, die wir brauchen – Technologie, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützt.»
Während meiner Recherche traf ich eine 68-jährige Nutzerin, die mir mit Tränen in den Augen sagte: «Diese App gibt mir ein Stück Selbstständigkeit zurück.»
In einer alternden Gesellschaft wie der unseren könnten solche digitalen Helfer künftig immer wichtiger werden. Die Dresdner Entwickler planen bereits weitere Funktionen. Was mich besonders freut: Eine lokale Idee, die zu globalem Erfolg führt und dabei echte Hilfe leistet. Da steckt mehr dahinter als nur Programmiercode.