In der Hamburger Innenstadt werden morgen tausende Menschen erwartet, die für verschiedene Anliegen auf die Straße gehen. Gleich drei Demonstrationen sind angemeldet: Die größte davon zum Gaza-Krieg mit rund 3.000 Teilnehmenden. Hinzu kommen Protestmärsche für Obdachlose und gegen Rechtsextremismus. Laut Polizei müssen Autofahrer zwischen 13 und 19 Uhr mit erheblichen Verkehrsbehinderungen rechnen.
Die Pro-Palästina-Demonstration startet am Steindamm und zieht über den Hauptbahnhof zum Gänsemarkt. «Wir fordern ein sofortiges Ende der Gewalt und humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung», erklärt Organisatorin Samira Hassan. Parallel dazu versammeln sich am Jungfernstieg Aktivisten der Initiative «Hamburg für Alle«, die bessere Bedingungen für Wohnungslose fordern.
Bemerkenswert ist, wie unterschiedlich die Demonstrierenden sind, aber alle das gleiche Grundrecht auf Versammlung ausüben. Das habe ich in meinen Jahren als Reporterin immer wieder beobachtet – Hamburg ist und bleibt eine Stadt des demokratischen Protests.
Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort. Einsatzleiter Thomas Müller empfiehlt: «Meiden Sie die Innenstadt mit dem Auto, nutzen Sie wenn möglich U- und S-Bahnen.» Die HVV-Busse werden teilweise umgeleitet.
Was mir in Gesprächen mit Anwohnern auffiel: Viele haben Verständnis für die Proteste, wünschen sich aber bessere Koordination, um Alltagsleben und Demonstrationsrecht in Einklang zu bringen. Eine Herausforderung für die Stadtgesellschaft, die auch in Zukunft Kompromisse finden muss.