Der Fußball schreibt manchmal überraschende Geschichten. Eine solche erleben wir gerade mit Noah Darvich, dem 17-jährigen deutschen Supertalent, das vor einem Jahr für fünf Millionen Euro vom SC Freiburg zum FC Barcelona wechselte. Jetzt kehrt er zurück nach Deutschland – zum VfB Stuttgart.
«Noah hat unglaubliches Potenzial, aber er braucht jetzt Spielpraxis auf höchstem Niveau», erklärt mir ein Insider aus dem Umfeld des spanischen Clubs. In Barcelona kam der offensive Mittelfeldspieler trotz großer Erwartungen nur in der zweiten Mannschaft zum Einsatz. Bei den Schwaben soll er nun den nächsten Entwicklungsschritt machen.
Was mir besonders auffällt: Der Transfer spiegelt einen Trend wider, den wir in den letzten Jahren immer häufiger sehen. Deutsche Talente, die früh ins Ausland wechseln, kehren oft zurück, wenn sie merken, dass der Sprung zu groß war. Die Bundesliga mit ihrer Tradition der Talentförderung bietet ihnen dann eine zweite Chance.
Der VfB Stuttgart bekommt mit Darvich einen technisch hochveranlagten Spieler, der bei der U17-Weltmeisterschaft 2023 brillierte und maßgeblich zum deutschen Titelgewinn beitrug. Seine Spielintelligenz und Torgefahr aus dem Mittelfeld erinnern mich an einen jungen Ilkay Gündogan.
«Wir sehen in Noah einen Spieler, der perfekt zu unserer Philosophie passt», erklärt VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth. Die Schwaben zahlen dem Vernehmen nach etwa vier Millionen Euro Ablöse, wobei sich Barcelona eine Rückkaufoption gesichert haben soll.
Bemerkenswert finde ich, wie der VfB nach der sensationellen Vizemeisterschaft weiter auf junge Spieler setzt, statt teure Stars zu verpflichten. Diese Strategie könnte sich auch in der kommenden Champions-League-Saison auszahlen. Noah Darvich jedenfalls dürfte in Stuttgart bessere Entwicklungschancen haben als im Schatten von Stars wie Gavi, Pedri und Lamine Yamal in Barcelona.
Ich bin gespannt, ob er den Erwartungen gerecht werden kann – oder ob der Druck, als «gescheitertes Barcelona-Talent» zurückzukehren, zu groß wird. Im besten Fall könnte seine Geschichte anderen jungen Spielern zeigen: Manchmal ist der Umweg über einen Topclub nur eine Station auf dem Weg zur eigenen Karriere.